Wir sind Schweizer:
Milenko Jozipovic

Milenko Jozipovic, Gruppenleiter Produktion und Infrastruktur, könnte auch Coach für positives Denken sein. Sein Talent bleibt nicht ungenutzt, benötigt es unter den Kollegen hin und wieder einen klitzekleinen Motivationsschub.

Seine Geschichte beginnt romantisch. Die Liebe brachte ihn in die Schweiz. Milenkos Schwester lebte schon 1992 hier, über sie lernte er bei einem Besuch seine künftige Frau kennen und lieben. Erst mussten Hürden überwunden und der Militärdienst in Kroatien absolviert werden, bevor er nach seiner vierjährigen Ausbildung zum Detailhändler 1998 nach Affoltern am Albis zog. Es folgten die Hochzeit und eine erste Tätigkeit bei einer Gartenbaufirma.

Über Bekannte fand er bereits nach drei Monaten eine Stelle bei Schweizer. Im Mai 1999 begann er temporär an der Fräsmaschine. Schnell bot ihm der damalige Abteilungsleiter Othmar Wick eine feste Anstellung in der Blechbearbeitung an. Seit mittlerweile 24 Jahren ist er nun dort. Das Abkanten war sein Alltag, bis er einen Kurs zum Bedienen der CNC-Stanzmaschine besuchte, an welcher er nun die meiste Zeit verbringt. Die Aufgabe gefällt ihm.

Bis vor zwei Jahren wurde noch im Schichtbetrieb gearbeitet. Die Maschine von Trumpf fertigt mittlerweile nachts unbemannt Serienprodukte. Wenn etwas – noch so banales – passiert, stoppt sie und empfängt die «menschlichen Arbeitskollegen» am Morgen mit einer Fehlermeldung. Die gute Trumpf! Treu verrichtet sie seit zwanzig Jahren ihre Dienste.

Schweizer «schaut für die Mitarbeiter».

In der Blechbearbeitung sind derzeit sechzehn Mitarbeiter beschäftigt. Ausnahmslos Männer aus unterschiedlichen Kulturräumen. Seit einem Jahr leitet Milenko seine Gruppe mit vier Teamkollegen und koordiniert unter ihnen die Arbeitsaufträge. Als Gruppenleiter fühlt er sich auch verantwortlich für eine gute Stimmung. Dies fällt ihm dank seines Mottos nicht schwer: «Positiv bleiben. Unser aller Leben läuft nicht immer nur gerade.»

Er ist engagiert, Langeweile ist ihm fremd. Jeder Auftrag hat seine Herausforderung und falls Routine eintritt, nimmt er sie gelassen hin. Milenko ist zufrieden, das soziale Engagement des Unternehmens bedeutet ihm viel. «Sie schauen für die Mitarbeiter, das gefällt mir.»

Seine drei Kinder zwischen 17 und 22 Jahren sind in der Ausbildung bzw. haben diese bereits abgeschlossen. Sohn Janik macht eine Lehre zum Produktionsmechaniker. Natürlich bei Schweizer. Dass ein Vertreter der nächsten Generation sich für Schweizer entschied, ist ein Beweis für das grosse Vertrauen der Jozipovic’ in das Familienunternehmen.

In der Freizeitgestaltung finden die alte sowie die neue Heimat statt.

In den Ferien fährt die Familie jeweils nach Kroatien in das «Stück für Stück selbst gebaute Haus am Meer». Auf das Skifahren verzichtet wird jedoch nicht. Jährlich begeben sie sich für ein paar Tage gemeinsam auf die Bretter. Die grosse Leidenschaft für Basketball hingegen hat Milenko aus seinem Heimatort mitgenommen. Er spielte bereits in Kroatien «halbprofessionell», danach für Brunnen und Luzern. Corona liess seinen aktiven Part zwangsläufig ruhen, aber die Bereitschaft bleibt weiterhin gross.

Trotz bester Integration fühlt Milenko sich in der Schweiz als Gast. Er zollt Land und Leuten grossen Respekt, hat schweizerische Kollegen. «Die Schweiz ist so schön», schwärmt er. Zu Hause wird untereinander deutsch gesprochen, er toleriert das. Zu seiner Freude haben alle Kinder auch kroatisch gelernt und praktizieren es in den Ferien mit der Verwandtschaft.

Milenko zeigt sich für vieles offen.

Am Wochenende entspannt er gerne. Er geht mit seiner Frau und den beiden kleinen Hunden («kleine Hunde sind mir lieber als grosse») in Zürich spazieren oder sie fahren in die Berge. «Dann sind wir ganz unter uns, schliesslich haben wir genug Trubel unter der Woche.»

Das ist unbestritten. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit bei Schweizer hat der leidenschaftliche Schachspieler noch einen Nebenerwerb als Hauswart in einer katholischen Kirche. Auch diesen macht er mit Vergnügen. Rasenmähen, einkaufen, Wartungen. Für Schweizer würde er sogar noch mal die Schulbank drücken. Er fühlt sich jung mit seinen 46 Jahren, setzt sich ein und schätzt gute Kommunikation. Wer weiss, was noch folgt?

Nach seinen offenen und lebendigen Ausführungen nutzt Milenko die Gelegenheit für ein «Danke an die Ernst Schweizer AG» und betont, wie sehr ihn erst vor wenigen Monaten das super organisierte Fest zum 100-jährigen Jubiläum beeindruckte. Der Dank kann nur erwidert werden: Danke für das langjährige Engagement und die positive Ausstrahlung!