Wir sind Schweizer: Roger Bapst

Roger Bapst, Geschäftsbereichsleiter Briefkästen und Paketboxen, startete seine Laufbahn bei Schweizer vor 40 Jahren, am 1. Juni 1982. Für unser «Wir sind Schweizer» Portrait haben wir Roger Bapst zum Interview gebeten.

 

Gratulation zum 40-jährigen Firmenjubiläum! Was geht einem anlässlich eines solchen Meilensteins durch den Kopf?

Ich reibe mir die Augen, es kommt mir wie gestern vor, als ich mich bei Schweizer vorstellte. Ich wurde in ein Büro geführt, das mit orangen Möbeln eingerichtet war, so richtig im 80er Jahre Stil. Das war das damalige Büro von Herrn Hans Ruedi Schweizer. Plötzlich kam sein Vater, Herr Ernst Schweizer, hinein und fragte mich forsch, was ich denn im Büro seines Sohnes zu suchen hätte. Das war schon ein Einstieg der besonderen Art (schmunzelt). Ich hab’s aber locker genommen. Es hat jedenfalls dem Vertrauensverhältnis, das sich danach zu meinem neuen Vorgesetzten Hans Ruedi Schweizer entwickelte, nicht im Weg gestanden. Wenn ich meinen Werdegang bei Schweizer Revue passieren lasse, realisiere ich, dass ich in den 40 Jahren mehrere Funktionen, ja sogar Berufe ausüben durfte. Ich war immer in Bewegung und konnte mich in jeder Station meiner Laufbahn bei Schweizer voll einbringen.

Man kann also bei Dir wirklich sagen: «Veränderungen sind eine Konstante im Leben»?

Ja, genau! Das trifft besonders auch auf unser Unternehmen zu. Das Produktportfolio und die Organisation haben sich laufend verändert. Heute bieten wir keine Wärmepumpen, Entfeuchter, Shredder oder Metallfertigteile mehr an. Dafür sind neue Lead-Produkte wie unser Panorama-Schiebetür duraslide vista oder Paketboxen dazugekommen. Wir sind nun in Bereiche gegliedert und haben uns strategisch, aber auch operativ kontinuierlich weiterentwickelt. Gemeinsam mit tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durfte ich diesen Weg mitgehen, auch mitbeeinflussen und konnte mich situativ meiner jeweiligen beruflichen Station entsprechend einbringen. Es ist uns gelungen, die Marktführerschaft im Bereich Briefkästen und neu auch mit Paketboxen klar zu behaupten. Diesbezüglich setzen wir alles daran, dass es auch so bleibt.

Was ist Dein Erfolgsrezept oder gar -geheimnis?

Ich bin ein aufgeschlossener Mensch und habe Freude daran, etwas Neues, auch Unbekanntes, auszuprobieren. Bereits mit 15 Jahren bin ich nach Paris getrampt und verbrachte dann meine Sommer- und Herbstferien und viele Wochenenden in Frankreich. Dank meiner ersten grossen Liebe – einer Französin – erlernte ich natürlich die Sprache, was mir in meinem beruflichen Umfeld dann sehr zugute kam, ist doch ein wichtiger Teil unserer Kunden in der Romandie zu Hause. Andere Kulturen und Mentalitäten interessieren mich sehr, ich bin deshalb den Menschen zugewandt und liebe das Reisen. Es ist sicher ein Erfolgsrezept, wenn man mit Offenheit an die Dinge herangeht.

Gilt das auch für den Job?

Ja, klar. Wobei es da nebst Offenheit auch Selbstdisziplin braucht. Eine motivierte, optimistische Grundhaltung ist sehr wichtig. Und was mir sicher zugutekommt, ist mein positives Denken. Ich lasse mich nicht so leicht entmutigen, bin lösungsorientiert und sehe das Glas halbvoll und nicht halbleer.

Welches sind Deine wichtigsten drei Werte im menschlichen Miteinander?

Mein Motto ist: 4M, «Man Muss Menschen Mögen», und das lebe ich auch. Ich versuche offen, respektvoll und ohne Vorurteile dem Vis-à-vis zu begegnen, immer ein offenes Ohr zu haben, aktiv zuzuhören und Mitarbeitende in Entscheide miteinzubeziehen. Dabei hilft es mir, dass ich schnell einen guten Draht zu Menschen habe, dass es mir leichtfällt, Beziehungen aufzubauen und ich es meist auch schaffe, meine Begeisterung rüberzubringen.

Was ist Dein Ausgleich zur Arbeit? Was machst Du, um zu entspannen, zu regenerieren, den Kopf zu lüften?

Bis vor einigen Jahren war ich begeisterter Armbrustschütze. Bei diesem Sport konnte ich richtig abschalten und herunterfahren. Ich habe damit aufgehört, da ich mir zu wenig Zeit fürs Üben nehmen konnte. Dadurch erreichte ich meine Ziele an den Wettkämpfen nicht mehr. Mit dieser Entscheidung habe ich mich ganz schön schwergetan, da ich dieses Hobby 30 Jahre ausgeübt habe. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich weiss ja, dass ich in ein paar Jahren dann wieder mehr Zeit in das Training investieren kann.

Gibt es etwas, das Du mit grosser Leidenschaft machst?

Ja, definitiv! Meine grosse Leidenschaft ist der Motorsport. Ich fahre seit meiner Jugend gern Töff. Gelernt habe ich das Motorradfahren im Militär, an regelmässigen Sicherheitstrainings und ab und zu auch auf der Rennstrecke, z.B. mit Jacques Cornu. Auch bei Schweizer gibt’s übrigens einige Motorradfahrer. Und bis vor einigen Jahren haben wir immer wieder mal einen gemeinsamen Ausflug gemacht, zum Beispiel übers Stilfser Joch ins Südtirol oder in die französischen Alpen. Eine weitere Passion ist das Reisen in nahe und ferne Länder, das Kennenlernen anderer Kulturen und natürlich das damit verbundene abwechslungsreiche Essen, gern auch mit einem guten Glas Rotwein. In den letzten Jahren hatte ich das Privileg, einige Schiffsreisen mit kleinen und grossen Schiffen zu unternehmen. Dabei habe ich festgestellt, dass mit dem Ablegen des Schiffs auch die noch ungelösten Herausforderungen an Land bleiben und ich mich wirklich entspannen kann, oft beim Lesen eines Buches.