2022-05-17: News
Wir sind Schweizer: Bujar Rexha
«Die Rückkehr in meinen Lehrbetrieb war wie ein Stück Heimat für mich», erzählt Bujar Rexha und seine Augen leuchten. «Das bedeutet mir auch heute noch sehr viel.»
Aber von vorne: Bujar absolvierte von 2002 bis 2006 bei Schweizer seine Lehre als Metallbaukonstrukteur, wurde übernommen und arbeitete zunächst als Junior Projektleiter im Brandschutz, wo er bis 2009 vier Projektleiter beim Verkauf und der Projektierung von Brandschutzfenstern und -türen unterstützte. Nach dem erfolgreichen Berufseinstieg zog es ihn in andere Unternehmen und er machte sich auf Wanderschaft durch die Branche. Diverse Weiterbildungen prägten diese Zeit, in denen er sein Wissen vertiefen konnte.
Anfangs 2017 war es dann soweit: Bujar trat wieder bei Schweizer ein, zunächst als Kalkulator im Geschäftsbereich Fassaden. «Es war sehr schön, zurückzukommen, nicht nur wegen Schweizer, sondern auch, weil ich in Hedingen aufgewachsen bin und die Verbundenheit zur Gemeinde und der Firma Schweizer nie verloren habe», sagt der 35-jährige. Wie ein Heimspiel sei das gewesen. Ein Kreis schloss sich. «Ausserdem war die Einarbeitungszeit gleich Null, das war natürlich praktisch.»
2019 gab es dann den entscheidenden Wechsel: Bujar trat als Berufsbildner der Lernendenabteilung für Metallbaukonstrukteure bei, seit Mai 2021 leitet er die Lernendenwerkstatt. «Dieser neue Rolle baut voll auf meinen Stärken auf. Ich kann gut mit jungen Menschen umgehen und sie auf ihrem Ausbildungsweg zu künftigen Berufsprofis begleiten», erzählt Bujar. «Mein Ziel ist es, die Eigenständigkeit zu fördern, den Ehrgeiz zu wecken und auch mal Grenzen zu sprengen», sagt er und lächelt. «Es geht immer mehr, als im Schulbuch steht, das sage ich meinen Lernenden.» In der Praxis sei es von grösster Wichtigkeit, dass man die jungen Lernenden gut vorbereite: «Wenn sie erst auf der Baustelle merken, dass ihnen die fachliche und innere Sicherheit fehlt, ist etwas schiefgelaufen.» Deshalb wird der junge Fachnachwuchs behutsam an den Beruf herangeführt. Der Übergang zwischen Lehre und nachfolgendem Berufsalltag soll so sanft wie möglich sein, eine harte Landung sollte unbedingt vermieden werden. «Angst entsteht aus Unsicherheit und Unwissen – diese Lücke können wir schliessen, allerdings ohne unseren Lernenden ihre Eigenverantwortung abzunehmen. Wir sind in dieser wichtigen Zeit der Berufsbildung für die jungen Berufsleute alles in einem: Trainer, Mentoren und Coaches», hält Bujar fest.
Es ist seine feste Überzeugung, dass man in einem Lehrbetrieb lediglich Samen aussäen kann – giessen, hegen und pflegen müssen die jungen Berufsanwärter die Pflänzchen schon selbst. In diesem Geist werden die Lernenden bei Schweizer gefördert, aber auch gefordert. Sie lernen fürs Leben.
Insgesamt 37 Lernende bildet Schweizer in insgesamt zehn Berufsbildern aus, 23 davon als Metallbaukonstrukteure, Metallbauer und Konstrukteure. Unter diesen 23 Lernenden, die Bujar Rexha und seine beiden Arbeitskollegen betreuen, sind auch drei junge Frauen. «Wir sehen die Tendenz, dass mehr Frauen sich für technische Berufe interessieren. Ich betrachte das als grosse Chance», sagt er und fügt hinzu: «Es dürften natürlich gern noch mehr werden!»
Was Bujar sonst noch ausmacht? «Ich bin stolzer Papi! Unser Sohn Kian bestimmt derzeit das Leben, er ist der kleine Taktgeber daheim», sagt er und lacht. Dann wird er ernst. «Das Wichtigste, was ich schenken kann, ist meine Zeit und das tue ich gern für meine Familie, aber auch wenn jemand in meinem Umkreis meine Unterstützung braucht.» Trotz der zeitintensiven Rolle als Familienvater hat Bujar das Zeichnen nie ganz aufgegeben. Immer mit dabei ist sein Notizheftchen. Er nutzt Wartefristen oder sonstige Gelegenheiten, um Dinge festzuhalten, z.B. in der Natur. «Das ist ein guter Ausgleich, ich tauche kurz ab und bin ganz bei mir und mit der Welt um mich herum verbunden.»
Mit Freunden Fussball schauen, grillieren und dabei ein Bierli geniessen, das gefällt dem geselligen Familienvater als Ausgleich ebenfalls sehr. «Meine Spezialität sind selbstgemachte Burger, die kommen immer extrem gut an», erzählt er und kommt in Fahrt. Er hat einen langjährigen Freundeskreis, bei dem auch alljährliche Wochenendtreffen auf dem Programm stehen. «Das sind meine Oasen im Alltag», sagt Bujar, während er ganz beiläufig eine wunderbare Lebensweisheit weitergibt: «Das Leben ist wie ein mehrgängiges Menü – jeder Gang hat etwas für sich. Ich geniesse jeden Moment meines Lebens: das, was ich selber ausgesucht habe, aber auch das, was einfach geschieht. Und wenn es mal keine Chance ist, dann ist es eine Lebenserfahrung, aus der ich lernen kann. Daraus ziehe ich meine positive Lebensenergie.»